Songs and Artists I’d better gatekeep
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Mazzy Star
Die Band Mazzy Star hingegen verzaubert den Zuhörer mit ihren langsamen und ruhigen Songs, die sich wie Traumwelten anfühlen – fließend, beruhigend und traurig hauchend plätschern ihre Kompositionen aus Klavier, Gesang, präsenter, schnörkelig klingender E-Gitarre und (manchmal auch) Schlagzeug vor sich hin. Weniger ist hier definitiv mehr und gerade das Schlichte macht ihre Musik für mich so besonders. Das M in Mazzy steht auf jeden Fall für Melancholie, denn die umgibt jedes einzelne Lied wie eine warme Umarmung. „Quiet, The Winter Harbor“, „Fade Into You“, „Cry, Cry“ und ”Into Dust” sind meine Lieblingssongs und alles Lieder, die man am besten mit einem Kakao auf dem Sofa hört.
Dead Can Dance
Apokalyptischer wird es, wenn man Songs von Dead Can Dance anhört und sich damit eine Mischung aus verschiedenen Genres gibt – von Post Punk bis Weltmusik. Diese Band erschafft neblige Gewittertage und einen düsteren Klang durch verschiedenste „Zutaten“: australische Didgeridoos und asiatische Saiteninstrumente, aufwühlende und fesselnde Laute, gesungen wie eine neue Sprache von Lisa Gerrard, abgerundet durch Brendan Perrys poetisch und provokant klingenden englischen Gesang. Es fällt mir schwer, die Musik von Dead Can Dance zu beschreiben, weil sie einfach anders klingt. Die Lieder verschleppen einen innerhalb von 6 Minuten in eine tiefgründige und geheimnisvolle Welt – besonders eindrucksvoll sind „Amnesia“, „The Host of Seraphim“ und „Anabasis“.
Panda Lux
Komplettes Kontrastprogramm: Panda Lux. Eine Schweizer Band, die im Klang verspielt und im Text voller Metaphern über persönliche Erfahrungen, Erkenntnisse, Probleme und das Leben im Allgemeinen singt. Ihre Songs machen beim Zuhören Spaß, regen zum Nachdenken an und wecken außerdem den Drang, mitzusingen. „Fahrschein ins Glück“, „Freunde Sein“, „Optimist“, „1/4 Life“ und „Staub“ sind alles wunderschöne und einzigartige Lieder. Was mir besonders an der Band gefällt, ist, dass die Musiker klangtechnisch ebenfalls sehr experimentell mit modernen Synthesizer-Tönen, Streicher-Einlagen, Harmonien und Autotune arbeiten und neben fast satirischen Metaphern auch mal ganz direkt sind, wie zum Beispiel in deren Song „Blumen“, in dem sie den Klimawandel thematisieren: „Nichts bewahrt uns vor uns selbst, zerstören wir unsre Welt/ Sind wir die letzten, die der Sonne entgegenreiten“.
Laurie
Auch, wenn ich nur zwei Lieder von Laurie kenne (oder vielleicht gerade deshalb), ist er eine Empfehlung wert. Denn diese zwei Songs berühren mich jedes Mal wieder genauso wie beim ersten Anhören – und das ist definitiv etwas Besonderes. “Heaven on a Thread“ nimmt einen durch metaphorische Texte, beruhigende E-Gitarren-Sounds und eine warme Stimme in den Arm, wenn sich die Welt mal zu groß, zu schwer, zu laut anfühlt und das einzige, das einem bleibt, Fragen im Kopf sind, Fragen wie: „Why does it feel so wrong?“. Vor allem Lauries Erwiderung: “Captures my imagination and turns into a song“ ist inspirierend und wunderschön pragmatisch – selbst, wenn sich alles weird anfühlt, kann man immer noch Songs darüber schreiben – vermutlich ebenfalls eine Metapher. Der zweite Song heißt „Larissa“.
Get Well Soon
U like Bowie? Then you´ll love them. Get Well Soon besteht aus Konstantin Gropper (haaaha, wie unglaublich geil ist es, dass ein Dude aus Oberschwaben so wie David Bowie klingt!?) und seinem Team, das bei Live-Auftritten mit ihm performt. Seine Musik hat was von den schnulzigen Sounds der 1980er La Boum-Filmreihe und Freudensprüngen auf einem weiten Feld vor der untergehenden Sonne. Die Songtitel sprechen alle für sich: „I Love Humans“, „We Are Free“, „This Is Your Life“ & “Roland, I Feel You” und trotzdem bietet jedes Lied mehr als nur eine basic Botschaft. Mit ´Bowie-ishen´ Chören, die dem Sänger antworten, Melodien, die wie Hymnen klingen, abgespaceten Flöten, wummernden Bässen und klagenden Dissonanzen lassen Get Well Soon ein anspruchsvolles Musikerherz aufblühen und ironischerweise gleichzeitig durch deren Lyrics die Welt untergehen. Ihr Cover von „Careless Whisper“ ist ein Must-Hear!
Peter Piek
Ein absolut faszinierender Allroundkünstler – Peter Piek. Innerhalb der ersten Sekunde, die ich von seiner Performance gehört habe, hat er mich umgehauen und neugierig gemacht; sein Instrument-und-Klang-Keyboard hat er selbst gebaut, die vielen bunten Kabel daran leuchten, jede Taste scheint in jeder Sekunde einen neuen, ganz eigenen Sound zu kreieren und der daran gekoppelte Retro-Kastenfernseher flackert Kunstwerke, die sich der Melodie anpassen. Pieks fast schon provokant hohe und klare Stimme erzählt singend, und teilweise auch sprechend, von Verschiedenstem – Ratlosigkeit, Sehnsucht, dem Vergehen der Zeit und Liebe. Sein großes Repertoire an überraschenden Sounds, die ungezwungene Entwicklung seiner Melodien und der experimentelle Touch, den man einfach spürt, sorgen für einzigartige Klangwelten. Besonders und bemerkenswert finde ich außerdem, dass Peter Piek aufgrund seiner Leidenschaft für die Musik performt – denn andererseits würde er keine Touren in China und den USA spielen und dann plötzlich beim 100m-Sommer-Kaßbergfest seine Zauberwelt aufbauen – wofür ich seeehr dankbar bin, da Peter Piek jetzt fester Bestandteil meiner Lieblingsplaylist und Plattensammlung ist. Meine Favs sind: „Nobody Knows“, „Rot Gelb“, „Time Machine“, „Blue Flamingo“ und „Oh What to Do“.
Jordan Savannah König, AG Jahrbuch